Infoveranstaltung am 20.01.2016: No boarder, no nation – just people

Veranstaltung zur aktuellen Situation der Geflüchteten in Griechenland und entlang der Balkanroute

Mittwoch, 20. Januar 2016, 19:00 @ Meuterei (Zollschuppenstraße 1)

Seit dem 18. November sind auf der sog. Balkanfluchtroute die Grenzen nur noch für Flüchtende aus Syrien, Irak und Afghanistan offiziell passierbar. Diese Trennung in „anerkannte“ und „illegale“ Flüchtende macht es umso wichtiger, alle Menschen auf ihrer Flucht zu unterstützen. Unmittelbar nach der partiellen Grenzschließung formten sich besonders an der Griechisch-Mazedonischen Grenze in Idomeni Proteste, bei denen die Grenze zeitweise gestürmt wurde, Schienen blockiert wurden und Menschen in trockenen Hungerstreik getreten sind. Polizei und Militär sind gewaltsam unter Einsatz von Tränengas, Schlagstöcken und Gummigeschossen gegen die Proteste vorgegangen. Es wurde sogar mit scharfer Munition auf Flüchtende geschossen.

Seit der brutalen Räumung des Camps bei Idomeni am 9.12. werden alle Menschen, die nicht aus Syrien, Irak oder Afghanistan kommen, mit Bussen zurück nach Athen in Abschiebelager gebracht und teilweise direkt in ihre Herkunftsländer abgeschoben. Viele Menschen, die nicht den legalen Weg gehen können, versuchen zu Fuß die Grenzen zu überqueren. Besonders in Mazedonien werden Menschen immer wieder von Schleppern oder anderen brutal ausgeraubt, zusammengeschlagen und mit Waffen bedroht. Außerdem müssen sie sich ständig davor in Acht nehmen, von der Polizei oder dem Militär aufgegriffen und zurück nach Griechenland gedrängt bzw. in Abschiebegefängnisse in Mazedonien gebracht zu werden. Einige Menschen verschwinden spurlos. Diese rassistische und menschenverachtende Politik verstößt gegen das Grundrecht auf Asyl und nimmt billigend in Kauf, dass Menschen auf ihrer Flucht sterben.

Bei der Veranstaltung werden Aktivist*innen sprechen, die vor der Räumung in Idomeni gekocht haben (NoBorderTrainKitchen) und angefangen haben, ein Support-Netzwerk für illegalisiert reisende Flüchtende in Mazedonien aufzubauen. Sie werden von ihren Erfahrungen in Griechenland und Mazedonien berichten und über Möglichkeiten zum weiteren Support sprechen. Mit diesem persönlichen Erfahrungsbericht soll informiert und dazu aufgerufen werden, weiter und umso mehr aktiv zu werden, praktische
Solidarität zu zeigen und Fluchthilfe zu leisten.

Informationen zur aktuellen Lage: grenzenloskochenhannover.blogsport.de

Spendenkonto: Rote Hilfe OG Salzwedel, Stichwort: „just people“
IBAN: DE93 4306 0967 4007 2383 12, BIC: GENODEM1GLS

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