neuer Termin: 17.12.22 Diskussionsveranstaltung: Repression, Solidarität und sexualisierte Gewalt

Datum: 17.12.22
Zeit: Einlass 14:30 Start 15:00
Ort: IFZ (An den Tierkliniken 42)

Das aktuell laufende § 129 „Antifa Ost“ Verfahren stößt immer wieder die Debatte zum Umgang mit sexualisierter Gewalt im Fall von Repression an. Das Spannungsfeld zwischen Transparenz vs. Strukturschutz und Betroffenenarbeit vs. Täterarbeit muss in diesem Zuge breiter diskutiert werden, damit wir im Zukunft besser auf solche Fälle vorbereitet sind. Vor allem sollte dabei eine betroffenensolidarische Perspektive im Mittelpunkt stehen, aber auch, wie wir uns trotz der aktiv geführten Auseinandersetzung darum, vor weiterer Repression schützen können.
Wir wünschen uns eine offene, aktive und mutige Diskussion, auch wenn am Ende keine Lösung präsentiert werden kann. Dennoch kann uns der Austausch helfen, in Zukunft sicherer mit solchen Situationen umzugehen. Es wird zwei Themenblöcke geben, zu denen einige Thesen vorformuliert sind.
Besprecht die folgenden Themenblöcke und Thesen mit euren Freund*innen und Gruppen vor, um zu einem guten Austausch zu kommen. Bitte verhaltet euch in der Diskussion respektvoll einander gegenüber und achtet auf einander.

 

Teil 1: Transparenz vs. Strukturschutz

1.1 Wie viel Wissen braucht es für Soli-Strukturen und antifaschistische Gruppen, um einen Übergriff einordnen und Konsequenzen ziehen zu können.

1.2 Inwieweit sollten Unterstützungsstrukturen ihren Prozess/ ihre Arbeit gegenüber der Szene öffentlich machen?

1.3. Was heißt Soli Arbeit?

1.4 Ist Solidarität bedingungslos oder braucht es eine kritische Solidarität?

1.5 Wie kann in der Soli Arbeit Betroffenen solidarisch auf übergriffige Personen reagiert werden?

1.6 Gibt es Abstufungen zwischen den beiden Gegensätzen eine Täterschaft zu ignorieren oder die Solidarität zu entziehen?

 

Teil 2: Betroffenenarbeit vs. Täterarbeit

2.1 Wie können wir und unsere Umfelder in die Lage versetzt werden, Verantwortung zu übernehmen? Es gibt in unserer Szene keinen Austausch zu sexueller Gewalt, erst wenn es zu Gewaltausübung kommt.

2.2 Ist es für Betroffene empowernd, wenn Tätern die Solidarität von Unterstützungsstrukturen entzogen wird oder kann es auch lähmen und dazu führen dass Betroffene von Gewalt es nicht öffentlich machen?

2.3 Anstatt Betroffene von sexueller Gewalt zu unterstützen, werden die Täter in unsrer Szene ausgehalten.

2.4 Findet keine Aufarbeitung/ kein Reflektionsprozess des Täters statt erfolgt kein Ausschluss/ keine Konsequenzen.

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