Die Schergen des VS haben es mal wieder versucht…
Am Mittwoch den 26.08.2020 um circa 16:15 Uhr standen zwei Personen vom
Verfassungsschutz vor der Wohnungstür der Betroffenen in der
Südvorstadt.
Sie fragten nach einem Gespräch über das „Black Triangle“ und waren noch dreist genug, ein Gespräch zu „Polizeigewalt“ und „Repression“ anzubieten. Hintergrund des Anquatsch-versuchs war vermeintlich, dass die Betroffene bei der
Demonstration zur Räumung des Black Triangle am 15.01.2019 im Bullenkessel
war und wie alle anderen ihre Personalien abgeben musste.
Die Betroffene wurde an der Haustür überrascht und direkt mit ihrem Nachnamen angesprochen. Die Schlapphüte gaben an, bereits morgens da gewesen zu sein aber niemanden angetroffen zu haben. Erst auf Nachfrage zeigten sie ihre Ausweise, wobei der Typ seinen Namen mit dem Finger verdeckte. Die beiden wollten offenbar im Gespräch den Eindruck vermitteln, dass sie nicht ortskundig seien und sich deshalb zu einem Treffen in der Innenstadt verabreden wollten.
Die Betroffene lehnte das Gespräch sowie einen Handynummerntausch ab, tauschte in der Aufregung jedoch eine E-mail-Adresse mit der Frau aus, was die Betroffene rückblickend auch als vermeidbar beschrieben hatte.
Am nächsten Tag kam es zu einer kurzen E-mail-Kommunikation mit der VS-Frau (merie511@web.de), bei der die „Staatsschützerin“ versuchte, einen Termin für das Gespräch auszumachen und ihre Handynummer herausgab (016091017880). Die Betroffene hat das Angebot abgelehnt.
Die Betroffene hat ein Gedächtnisprotokoll mit einer ausführlichen
Personenbeschreibung angelegt und sich direkt an uns gewandt, um dieses
zu veröffentlichen.
Das halten wir für einen guten und wichtigen Umgang.
Der Verfassungsschutz wird immer wieder versuchen, Aktivist*innen als
Informant*innen zu gewinnen.
In diesem Fall sind potentiell alle anderen
Menschen, die bei der Demo zur Black-Triangle-Räumung im Kessel waren
und ihre Personalien abgeben mussten, betroffen. Sie könnten also auch
angequatscht werden.
Es ist weiterhin wichtig, für den Schutz unserer Strukturen uns gegenseitig
zu informieren und zu warnen, wenn Einige besonders ins Visier der
Repressionsbehörden geraten.
Wir können dank der Informationen der Betroffenen darauf aufmerksam machen
und nochmals darauf hinweisen, dass solche Gesprächsangebote sofort
ausgeschlagen werden sollten.
Wir veröffentlichen hier die Personenbeschreibung der beiden
VS-Schlapphüte, damit diese schnell erkannt und hoffentlich keine Chance auf
weitere Gespräche haben:
– 2 Personen, eine Frau, ein Mann, machen netten und unscheinbaren Eindruck
Frau „Merke Selge“
– etwa 55 Jahre oder älter
– circa 1,85m oder größer
– blonde, kinnlange, wellige Haare
– dunkelblaue oder braune Augen
– etwas knubbelige Nase
– weder schlank noch kräftig
– benutzt eine Lesebrille
– Kleidung: schwarze bluse mit weißen Blumen, dunkle Hose
Mann
– etwa 45 Jahre alt
– circa 1,85m oder größer
– blondes etwas schütteres Haar
– eisblaue Augen
– Kleidung: blaues Hemd, schwarze Regenjacke, pinken Regenschirm, Jeans
– Verhalten: eher ruhig und hatte einen eindringlichen Blick
Falls Ihr von einem Anquatschversuch betroffen sein solltet, dann redet
bitte unbedingt mit euren Freund*innen/Zusammenhängen darüber und kommt
zu uns in die Sprechstunde.
Es wäre gefährlich, wenn Anquatschversuche
aus Angst, Schuldgefühlen oder sonstigen Gründen verschwiegen werden.
Ein Austausch über den Umgang mit Anquatschversuchen hilft auch euch
dabei, über die anfängliche Ohnmacht hinwegzukommen.
Einige Hinweise, wie ihr euch in so einer Situation verhalten könnt,
findet ihr hier.
EA Leipzig & RH Leipzig
August 2020