Handys und Demos

Eine Demo ist oft ein aufregendes Ereignis, über das wir komplett und umfassend informiert sein wollen bzw. mit unseren Freund_innen in Kontakt stehen wollen, falls wir getrennt werden. Daher nehmen wir unsere mobilen Geräte mit und sehen uns dann damit konfrontiert, dass auf ihnen eine Menge private Daten gespeichert sind.

Macht euch im Vorfeld einer Demo Gedanken darüber, welche Daten sich auf eurem Telefonen befinden. Zwar gibt es rechtliche Hürden, ehe Cops eure Handys beschlagnahmen und durchsuchen dürfen. Doch ist es alles andere als sicher, dass euch das im Ernstfall hilft – siehe Spontandemo im Januar 2015 in Leipzig.

Wenn ihr noch ein älteres Handy habt, ist es empfehlenswert, euer aktuelles Handy für die Demo gegen das Alte zu ersetzen. Löscht alle Daten auf dem alten Handy, speichert nur Daten ab, die ihr 100%ig braucht – z.B. die EA-Nummer. So seid ihr sicher, dass eure Fotos, euer Adressbuch und andere Daten geschützt sind.

Sperrt euer Handy mit einem Passwort, dies kann es vor physischen Durchsuchungen schützen – aber vergesst nicht, dass das Passwort von Behörden eventuell umgangen werden kann.

Im Fall der Fälle könnt ihr das alte Gerät auch einfach zertreten und wegwerfen. So kann es euch nicht so schnell zugeordnet werden.

Nach mehrmaligem Benutzen des Demohandys empfiehlt sich ein Austausch des Gerätes und der Sim. Wenn Ihr euch nicht sicher seid, ob und inwiefern noch sensible Daten auf der Sim/Handy vorhanden sind, zerstört sie – etwa durch verbrennen.

ABER auch wenn niemand euer Gerät in die Hände bekommt, drohen durchaus Gefahren für eure Privatsphären. Die Cops praktizieren flächendeckende Funkzellenabfragen während Demos. Bei einer solchen werden alle Verbindungsdaten ausgewertet, die in einer räumlich bestimmten Funkzelle zu einer bestimmten Zeit angefallen sind. Damit lässt sich ein elektronisches Register anlegen, wer an welcher Demo teilgenommen hat – und zwar auch ohne den geringsten Verdacht gegen die Personen, die so ins Raster der Behörden geraten. Gegen die Funkzellenabfrage ist kaum ein Kraut gewachsen. Überlegt euch daher genau, wann ihr ein Handy dabei haben müsst und wann ihr einfach mal nicht erreichbar seid.

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