Im Mai 2014 gründeten Gefangene in der JVA Tegel die Gefangenen-Gewerkschaft (GG). Dies ist ein wichtiger Schritt, denn
bisher sind Inhaftierte von den bestehenden Gewerkschaften ausgeschlossen, da ihre Tätigkeit kein klassisches Arbeitsverhältnis,
sondern ein „öffentlich-rechtliches Beschäftigungsverhältnis eigener Art“ ist. Das bedeutet nichts anderes als Zwangsarbeit und Ausbeutung in
den wachsenden gefängnisindustriellen Komplexen. Private Konzerne und staatliche Unternehmen fahren hier jährlich eine halbe Milliarde Euro
Profit ein.
Gerade mal 10 Euro für acht Stunden Arbeit und Ausschluss von der Rentenversicherung sind Realität, die „Arbeitspflicht“ hebelt das Recht
auf freie Wahl des Arbeitsplatzes und das Streikrecht aus. Arbeitsrechtliche Standards bedeuten hinter Gittern nichts.
Das muss sich ändern! Die zentralen Forderungen der GG sind daher Einführung des gesetzlichen Mindestlohns und Einbeziehung in die
Rentenversicherung.
Die Reaktion der Staatsgewalt ließ nicht lange auf sich warten: die legitimen Forderungen der Gefangenen wurden mit Repression und
Einschüchterungsversuchen beantwortet, Zellen wurden durchsucht und Gewerkschaftsunterlagen beschlagnahmt.
Über Organisation der GG, Repression im Knast und Möglichkeiten der Unterstützung von außen spricht GG-Sprecher Oliver Rast.
Gegen staatliche Repression und Solidarität mit dem gewerkschaftlichen Kampf hinter Gittern!
Veranstaltet von der Roten Hilfe Leipzig
Wann: Mittwoch, 28. Januar 2015, 20:00
Wo: Meuterei, Zollschuppenstraße 1, 04229 Leipzig