Statement der Roten Hilfe Nürnberg – Fürth – Erlangen zu Fällen sexualisierter Polizeigewalt in der Region. Weitere Infos unter: https://www.instagram.com/reel/DR2Mds9DLWJ/
Polizeigewalt ist ein konstanter Begleiter linken Protests. Egal welche „rechtfertigenden“ Begründungen vorgebracht werden oder ob betont wird, dass es „bedauerliche Einzelfälle“ sind, wir wissen genau: Polizeigewalt hat System und erfüllt konkrete Zwecke. Sie soll den Widerstand gegen herrschendes Unrecht brechen und Aktive verunsichern. Wenig überraschend wurden uns seit Beginn der Anti-TMR-Proteste regelmäßig Übergriffe von Seiten der Polizei gemeldet und in den letzten Wochen verstärkt auch Berichte über sexualisierte Polizeiübergriffe. Diese passieren häufig nach einem ähnlichen Muster: männliche Beamte nutzen polizeiliche Maßnahmen, um Frauen oder Personen, die sie als solche identifizieren, gezielt an den Hals zu greifen und zuzudrücken. Egal ob diesen Maßnahmen ein Aufeinandertreffen des Protests mit Beamten vorausging oder die Frauen einfach nur am Rande des TMR-Protests unterwegs waren, es sind keine Zufälle. Die jeweiligen Männer, meist von großer Statur, suchen sich Personen aus, die körperlich deutlich kleiner als sie sind, und nutzen die räumliche Nähe aus, um ihre Opfer anschließend zu würgen.
Besonders hervorstechend ist der Fakt, dass es sich häufig um die gleichen Polizisten handelt, die zu Tätern werden und zugreifen. Andere Angehörige ihrer Einheiten greifen nicht ein und aufgrund der zeitlichen und räumlichen Verteilung handelt es sich um keine isolierten Vorfälle. Die Beamten sind über ihr Handeln sichtlich erfreut oder kommentieren dieses auch noch selbst. Die Rote Hilfe Nürnberg – Fürth – Erlangen verurteilt diese sexualisierte Form polizeilicher Gewalt auf das Schärfste und ruft dazu auf, weitere Vorfälle an uns zu melden. Wir sind solidarisch mit allen Betroffenen und stehen selbstverständlich an ihrer Seite. Patriarchale Gewalt ist ein Verbrechen, egal ob die Täter uniformiert sind oder nicht. Lasst uns deshalb zusammenstehen und diese Zustände bekämpfen.
Wir freuen uns, dass einige der Betroffenen an die Öffentlichkeit gegangen sind, und wollen darauf aufmerksam machen. Videos der Betroffenen könnt ihr hier (1, 2, 3, 4) finden, ebenso wäre es super, wenn diese auch auf euren Social-Media-Kanälen geteilt und gepostet werden würden.


