Fotos & Filme auf Demos und Aktionen


Grundsätzlich sind wir der Ansicht, dass auf Demos und Aktionen viel zu viel und zum Teil sinnlos gefilmt und fotografiert wird. Kaum jemand achtet darauf, dass die Aufnahmen negative Konsequenzen für die abgebildeten Personen haben können. Es werden sämtliche Sicherheitshinweise vergessen und Aktivist:innen gefährdet.

Statt dessen steht das krasseste Motiv für die private Fotosammlung, den Facebookaccount oder den Indymediaartikel im Mittelpunkt. Solche Bilder sind Angeberei und völlig fehl am Platz.

Sie eignen sich hervorragend als Fahndungshilfe oder Beweismittel. Auch wenn Leute aus gut gemeinter Absicht Bullenübergriffe fotografieren oder filmen wollen, lassen sie außer Acht, dass auf diesen Bildern Demonstrant:innen sind, die sich vielleicht gerade gegen diese Übergriffe zur Wehr setzen.

Andere vergessen, dass die Kamera erst einmal zu Hause sein muss, bevor mensch die Gesichter unkenntlich machen kann (was im Übrigen oft leicht rückgängig zu machen ist…). Menschen werden nicht nur anhand von Aufnahmen von Gesichtern sondern auch von Kleidung, Aufnähern, Schuhen etc. identifiziert.

Es kommt immer wieder vor, dass Kameras und Handys gezielt nach Aktionen beschlagnahmt werden. Des Weiteren gab es schon viele Verfahren aufgrund von Bildern, die von Demonstrant:innen selbst gemacht und veröffentlicht wurden. So gab es 2009 eine Verurteilung zu einer Haftstrafe von 15 Monaten ausschließlich aufgrund eines youtube-Videos.

Wer Leute beobachtet, die Aktionen fotografieren oder filmen, sollte sie ansprechen, das Löschen der Bilder verlangen und sie darauf aufmerksam machen, dass die auf den Bildern Verewigten Schaden erleiden können. Eine starke Demo lebt vom Mitmachen, nicht vom Konsumieren. Statt zu filmen ist Unterstützung des Geschehens durch aktive Beteiligung – z.B. aufmerksame Rückendeckung – sinnvoller.

Deswegen sollten wir alle darauf achten, dass bei Demonstrationen oder Aktionen nur Menschen Fotos oder Filmaufnahmen machen, die sich mit der Vorbereitungsgruppe abgesprochen haben. Wer/Welche Bilder macht, muss darauf achten keine Aufnahmen von Gesichtern, Stimmen oder strafrechtlich relevantem Verhalten einzufangen.

In diesem Sinne: MOVEMENT statt movies!


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